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Erstellen von Spot-Daten mit dem Spot-Layer-Werkzeug

Einführung

Das Spot-Layer-Werkzeug ermöglicht die Einrichtung von zwei Spot-Daten-Ebenen zur Definition der Bereiche, in denen Spot-1- und Spot-2-Daten zu einem Druckauftrag hinzugefügt werden. Das Werkzeug wird für Océ Arizona Drucker verwendet, die mit zwei zusätzlichen Kanälen für die Ausgabe von Lack oder weißer Tinte ausgestattet sind, sowie für reine CMYK-Drucker. Sowohl weiße Tinte als auch Lack können über die Spot 1- bzw. Spot 2-Daten gedruckt werden. Dies bedeutet, dass dieselben Spot-Daten zum Drucken von weißer Tinte und/oder Lack verwendet werden können.

In diesem Abschnitt wird erklärt, wie das Werkzeug für Spot-Layer eingerichtet und darauf zugegriffen wird. Das Werkzeug stellt eine Vielzahl von Optionen zur Spot-Layer-Erstellung zur Verfügung. Daher bietet es sich an, diese Optionen mit einer eigenen Beispieldatei kennen zu lernen, um sich mit der Funktionalität vertraut zu machen. Beachten Sie, dass alle Einstellungen für dieses Werkzeug nur dann ordnungsgemäß funktionieren, wenn sie zusammen mit den korrekt erstellten Layern verwendet werden. Das Werkzeug befindet sich in "Preflight" auf der Registerkarte für die Farbkorrektur.

Das Spot-Layer-Werkzeug bietet Optionen, die Ihnen die Erstellung von Spot-Layern für Ihr Bild in ProductionHouse ermöglichen, sodass Sie dies nicht in Bildbearbeitungsprogrammen wie Illustrator oder Photoshop durchführen müssen. Das Werkzeug bietet viele fortgeschrittene Optionen, die in diesem Abschnitt erklärt werden. Somit können Sie alle Einstellungen vornehmen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Die Optionen und Einstellungen des Werkzeugs für dessen Verwendung bei der Erstellung von Spot-Daten werden aufgeführt, gefolgt von Anweisungen zur Verwendung des Werkzeugs.

Verwendung des Spot-Layer-Werkzeugs

Das Werkzeug für Spot-Layer bietet die folgenden Optionen:

Erstellungsoptionen – Material einstellen

Die Einstellung der Materialfarbe ist optional und dient zwei Zwecken:

  • Falls Sie eine Vorschau der Materialfarbe in "Preflight" anzeigen möchten, können Sie die Materialfarbe entweder beim Bild selbst oder über das Farb-Dialogmenü einstellen.

  • Nehmen wir an, die Materialfarbe wird in bestimmten Bereichen ihres Bildes verwendet, und Sie möchten, dass sie eine besondere Behandlung erfährt. Falls beispielsweise die Materialfarbe des Bildes durch das Design hindurchscheinen soll, müssen Sie zunächst die Füllungsoptionen definieren, dann die Materialfarbe einstellen und die Optionen zur Materialhandhabung auf "Spot Knockout" (Spot freistellen) oder "Full Knockout" (Alles freistellen) einstellen.

HINWEIS

Die Erstellungsoptionen werden zusammen mit den Füllungsoptionen verwendet, es sei denn, die Material-Farbhandhabung ist auf "No Knockout" (Nichts freistellen) eingestellt. Falls Sie das Spot-Layer-Werkzeug zur Erstellung von Flut-, Basis- ("Underlay") oder Maskenfüllungen verwenden möchten, ist es nicht immer erforderlich, eine Maske oder eine Materialfarbe einzustellen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

So stellen Sie die Materialfarbe ein: Klicken Sie auf das Probenfeld, um die Farbauswahl zu aktivieren, oder verwenden Sie den Dropdown-Pfeil, um das Farbmenü aufzurufen.

Erstellungsoptionen – Maske einstellen

Eine Maske ermöglicht es Ihnen, den Bereich festzulegen, der mit Spot-Daten bedruckt werden soll. Die Maskenfarbe kann optional eingestellt werden. Falls das zu druckende Bild auch außerhalb des Maskenbereichs Weiß- oder Lack-Daten enthält, muss für die Maske eine andere Hintergrundfarbe eingerichtet werden, die an keiner anderen Stelle in der Datei verwendet wird. Dieser Schritt muss in einem Bildbearbeitungsprogramm durchgeführt werden, bevor Sie das Bild im Spot-Layer-Werkzeug bearbeiten.

So stellen Sie die Maskenfarbe ein: Klicken Sie auf das Probenfeld, um die Farbauswahl zu aktivieren, oder verwenden Sie den Dropdown-Pfeil, um die Farbe in der Vorschau auszuwählen.

Erstellungsoptionen – Materialfarbe verwenden

Wenn Sie eine Materialfarbe eingestellt haben, stehen Ihnen drei Möglichkeiten zur Verfügung, um deren Verwendung festzulegen. Der Begriff "Knockout" bedeutet so viel wie "aus der Auswahl entfernen" (= freistellen). Wenn Sie eine Materialfarbe eingestellt haben, möchten Sie vermutlich einen Teil des Designs entfernen, in dem die Materialfarbe verwendet werden soll. Sie können unter den folgenden Optionen auswählen:

  • "No Knockout" (Nichts freistellen) – Wenn Sie eine Materialfarbe eingestellt haben, die zur Visualisierung der Ausgabe dienen soll, dann wählen Sie diese Option. Hierdurch werden das Bild und die Spot-Daten gedruckt, ohne dass Daten freigestellt werden.

  • "Spot Knockout" (Spot freistellen) – Wenn Sie diese Option wählen, entfernt RIP-Queue die Spot-Daten an allen Stellen im Bild, deren Farbe mit der eingestellten Materialfarbe übereinstimmt. Verwenden Sie diese Option, wenn Sie die Spot-Daten freistellen möchten, die Bilddaten, die mit der Materialfarbe übereinstimmen, aber dennoch gedruckt werden sollen.

  • "Full Knockout" (Alles freistellen) – Wenn Sie diese Option wählen, entfernt RIP-Queue die Spot- und die Bilddaten an allen Stellen im Bild, deren Farbe mit der eingestellten Materialfarbe übereinstimmt. Verwenden Sie diese Option, wenn Sie die Spot- und Bilddaten freistellen möchten, damit das Material vollkommen durchscheint.

Spot Channel (Spot-Kanal)

Bei den Druckern vom Typ Océ Arizona 460, 480 und 660 stehen jeweils zwei Spot-Kanäle zur Verfügung. Die hier angezeigten Namen sollten der Bezeichnung entsprechen, die Sie zur Erstellung des Materials im Materialmanager verwendet haben. Empfohlene Namen für Spot-Kanäle sind: "Spot 1" und "Spot 2".

HINWEIS

Für die ONYX-Software sind die Namen Spot 1 und Spot1 identisch. Das Leerzeichen zwischen dem "t" und der "1" ist nicht relevant, allerdings wird die Groß-/Kleinschreibung beachtet, sodass das "S" immer groß geschrieben werden muss.

Flood Fill (Flutfüllung)

Diese Option erzeugt eine Flutfüllung für das gesamte Bild, indem die Basis- ("Underlay") und Maskenfüllung kombiniert werden. Wenn Sie diese Option aktivieren, werden die Schieberegler für Basis- und Maskenfüllung gekoppelt und beide auf 100 % gesetzt. Sie können die Lichtdurchlässigkeit (Opazität) der Flutfüllung ändern, indem Sie einen der beiden Regler verschieben.

Underlay Fill Opacity (Opazität der Basis-Flutfüllung)

Durch diese Option wird eine Flutfüllung im ausgewählten Spot-Kanal überall dort erstellt, wo Bilddaten vorhanden sind. Die Flutdaten werden überall dort erzeugt, wo die Bilddaten nicht mit der Maske übereinstimmen.

Mask Fill Opacity (Opazität der Masken-Flutfüllung)

Durch diese Option wird eine Flutfüllung im ausgewählten Spot-Kanal überall dort erstellt, wo Maskendaten vorhanden sind. Die Füllung wird überall dort erzeugt, wo die Bilddaten mit der Maskenfarbe übereinstimmen.

"Choke" (Reduzieren) und "Spread" (Erweitern)

"Choke" reduziert den äußeren Rand der Basis ("Underlay"). Verwenden Sie "Choke", wenn Weiß nicht über den Bildrand hinausgehen soll. "Spread" erweitert den äußeren Rand der Basisfüllung. Verwenden Sie "Spread", wenn ein Lichthof um den Bildrand entstehen soll. "Choke" und "Spread" werden mit einem einzelnen Schieberegler eingestellt. Jede Markierung des Reglers steht für einen Pixel Breite des "Choke"- oder "Spread"-Effekts (bis zu +/- 10 Pixel). Die Vorschau in Preflight ist eine übertriebene Darstellung des Druckerzeugnisses. Diese übertriebene Darstellung erleichtert es, das Ergebnis einer Einstellungsveränderung des Reglers darzustellen. Bei Verwendung des Spot-Layer-Werkzeugs für Masken wird ein "Choke"-Wert von drei Pixeln empfohlen.

Diffuse Edge (unscharfe Kante)

Verwenden Sie diese Option, wenn Sie einen allmählichen Übergang von der Basis zur Maske erreichen möchten, um eine weiche Kante der Füllung zu erzeugen. Die Verwendung dieser Option wird nicht empfohlen.

Filter

Wenn Sie Ihre Einstellungen vorgenommen haben, können Sie diese in Form eines Filters exportieren, um sie für ähnliche Aufträge wiederzuverwenden. Filter dienen zur globalen Farbkorrektur. Diese Funktionen können für Schnelleinstellungen (QuickSets) verwendet werden, um den Druckvorgang bei Mehrfachaufträgen zu automatisieren, für die die gleichen Einstellungen verwendet werden.

Note Attention Caution

HINWEIS

Viele der Schnell- und Filtereinstellungen für einen Auftrag können in RIP-Queue oder Preflight geändert werden, falls gewünscht.

Prozedur

In diesem Handbuch wird davon ausgegangen, dass Sie über Erfahrungen mit Grafikanwendungen und mit ONYX-Software verfügen. Zur eigenen Einarbeitung können Sie das Customer Application Bulletin 22 – "How to Use the Spot Layer Tool for White Ink Workflow" lesen. Es zeigt ein vereinfachtes Verfahren, wie Sie mit weißer Tinte drucken können (das Arbeiten mit Lack wird nicht erwähnt, doch es gelten dieselben Prinzipien). Darin ist eine einfache Anleitung enthalten, die Ihnen zeigt, wie Sie beim Drucken mit weißer Tinte ein Bild für die Produktion von Ausdrucken mit Spot-Daten schnell und problemlos vorbereiten können. Sie lernen dort, wie Sie weiße Bereiche des Bildes in Illustrator isolieren, so dass diese vom Spot-Layer-Werkzeug erkannt werden und dann vom Drucker als Weiß gedruckt werden.

Sie können das Application Bulletin 22 von der Kundendienstwebsite herunterladen: https://graphiplaza.cpp.canon.